3D Dungeon - Türen, pt.1
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Einmal Leiwand - Verein für Rollenspiel und Nerdkultur
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Hier auf dem Coverbild seht ihr ein paar der allerersten Türen, die wir für unser zusammensteckbares Verließkachelsystem gebaut haben. Wir wollen euch jetzt zeigen wie wir das gemacht haben.
Ganz schrittweise wollen wir zuerst ein bisschen über die dahinterliegende Theorie reden, dann was für Material und Werkzeuge ihr brauchen werdets, und schließlich zeigen wir euch den Bauprozess selbst.
Dahinterliegende Theorie
Eines unserer obersten Design Ziele bei der von uns gewählten Variante eines Verließkachelsystems war es, die größtmögliche Modularität zu erreichen. Wir konnten also auf keinen Fall Türen machen, die fix in die Wände (und somit auch auf den Bodenkacheln) eingebaut sind, sondern brauchten sie flexibel und austauschbar. Zu diesem Zweck nutzen wir ein sogenanntes "clip-on" (Aufsteck) system.
Beim "clip-on" System zeigt sich, warum es wichtig ist, dass alle unsere Mauern gleich hoch sind. Wir werden nämlich sämtliche Türen, Portale, Fenster, Bilderrahmen, kryptische Reliefplatten, uralte Wandteppiche, magische Spiegel und dergleichen wandmontiertes (oder in Wände eingebautes) Zeug so bauen, dass man es auf die Mauern aufklemmen kann - es aber nicht (auf den ersten Blick) offensichtlich ist, dass das der Trick ist.Unsere Wände sind zB 20mm hoch - also genauer gesagt sind sie über dem Boden der Verließkacheln 20mm hoch. Vom Chipboard Untergrund weg gemessen sind es 25mm. Das müsste nicht zwingend unser Maß sein, es gibt auch Leute (wie Wyloch zum Beispiel) die ihre Wände noch bisschen niedriger machen, zB 10 oder 15mm hoch. Ebenso wie welche die sie lieber höher mögen. Mehr als 30mm habe ich da aber ehrlich gesagt auch noch nicht gesehen, zumindestens nicht mit Clip-on Funktionen - denn ab einer gewissen Höhe funktioniert das Aufstecksystem dann nicht mehr wirklich leiwand.
Auch macht einem die Verwendung des Clip-on Systems klar, warum es gut ist, am besten immer etwa gleich dicke Wände zu bauen (unsere sind zB 5mm dick). Es erhöht die Flexibilität beim Modularen Zusammenbauen, wenn die gleichen Passformen auf möglichst alle Positionen in möglichst allen Räumen geklemmt werden können. ...wobei "klemmen" hier ein sehr relativer Begriff ist. Die meiste Zeit "klemmt" es nicht wirklich - das würde das Gelände ja auch schnell abnützen bzw die Bemalung ruinieren - sondern ist mehr so drübergestülpt mit grade soviel Halt um nicht umzufallen oder auch nur allzu leicht zu verrutschen.Hier seht ihr anhand von zwei Bildern aus der Bauphase, wie die Türen auf der Wand "aufsitzen". Weiter unten könnt ihr dann auch Bilder finden wo wir die Türen freistehend zeigen - dort sieht man dann den Spalt auf der Seite, wo der Freiraum für die Wand ist.
Schaun wir uns jetzt amal an was ihr brauchts um das selber zu bauen:Material
Kein einzelnes Stück dieser Werkstoffe hier muss größer als etwa 4 x 4,5 cm sein. Die Herstellung von Türen eignet sich insofern hervorragend dazu, Resteln zu verwerten die beim Anfertigen von größeren Geländeteilen (wie Dungeon Tiles, oder wenn ihr ganze Räume machts, echt großes Mobiliar, Outdoor Gelände etc...) übrig geblieben sind.
Auch hier braucht man keine Unmengen - man muss nur ein bisschen aufpassen, was man wohin gibt. Vor allem den Superkleber sollte man auf keinen Fall an das XPS kommen lassen, davon löst dieses sich nämlich - recht unspektakulär, aber häßlich - in Luft auf. Oder besser gesagt, in giftigen Rauch. Dann habt ihr zwar keinen Türrahmen mehr, aber dafür womöglich einen Lungenschaden... Also wie gesagt: besser vermeiden!
Als allererstes braucht ihr den Cornflakes Karton. Es geht auch jeglicher ähnlich dünner Karton von so typischen Verpackungen, also zB Schokobananen, Lebkuchenherzen, Tiefkühlknödeln, Medikamentenschachterln, Actimeltragerln... dieses übliche Zeug eben. Es ist dünner als der Grafikkarton (Chipboard) den wir für den Unterbau der Bodenkacheln genommen haben, und dadurch bisschen biegsamer - aber auch ein gutes Stückl leichter zu schneiden ;)
Aus diesem Karton schneidet ihr mal die Grundform eurer Türe aus. Wir haben hier eine ganz klassische Rundbogen Form gewählt, "weil eckig is der restliche Danschn sowieso schon genug" (war soweit ich mich erinnere unser Hauptargument dafür^^), mit 4,5cm Höhe und 4cm Breite.Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen sehr "gestaucht", ist ja immerhin fast quadratisch - wie man auf dem Bild aber eh auch gleich sieht ist die finale Türöffnung dann eh deutlich schmaler als sie hoch ist.
Als nächsten Schritt nehmt ihr nämlich ein Stückl Styrodur (XPS) her, und macht die Formen für eure Tür"rahmen" - also die Steinumrandung der Türöffnung selbst. Dafür könnt ihr zunächst amal die Kartonform einfach auf das XPS drauflegen und abpausen.
Dann messt ihr vom äusseren Rand ca. 7mm nach innen, und zeichnet euch die innere Bogenform vor, bevor ihr sie anschließend ausschneidet. Ich habe hier deswegen ca. 7mm genommen, weil ich wollte dass unsere Türrahmensteine ein wenig massiver wirken sollten als unsere Standard Wandziegeln (mit ihren 5mm)... ...und weil es sich schön ergibt dass dann von den 4cm Breite und 4,5cm Höhe am Ende ungefähr 2,5 x 3,8 cm Türöffnungsmaße überbleiben.Anschließend schräge ich die Kanten der XPS "Steinumrandung" noch ab. Dazu schneide ich mit einem frischen (also richtig schön scharfen) Stanleymesser in einem ca. 45° Winkel an den exponierten Kanten des Türrahmens entlang, weil das den Steinen später diesen grob rundlichen, behauenen Look gibt. (Echte solche Steine hätten immerhin auch keine scharfen 90° Kanten)
Dieses Abschrägen macht allerdings bitte nur auf einer Seite. Die dem Karton zugewandte Seite soll ruhig ihre scharfen Kanten behalten, dann schließt beim "Inneren" der Tür alles schöner miteinander ab.Wenn man diese Formen jetzt übereinander legt sollte das so ausschauen. Falls es nicht ganz passt - also zB leicht schief wegsteht oder so - keine Sorge, ihr könnt es beim Ankleben dann eh noch in die richtige Form drücken. Also ein bissl zumindest kann man hier später noch nachkorrigieren.
Pro-Tipp: Falls ihr merkt dass das XPS ein bissl übersteht irgendwo, zB nach unten hin zu lang ist oder so - widersteht dem Drang es gleich zurechtzuschneiden! Wartet bis ihr es angeklebt habt, und schaut dann was und wieviel in Wirklichkeit weggeschnitten gehört. Bevor das alles wirklich fix miteinander verbunden ist, gilt: Lieber zuviel übrig lassen als zu wenig ;)So, damit haben wir jetzt die Vorder- und Hinterseite unserer Türe. Brauchen wir noch den Mittelteil:
Wieder macht ihr eine Form aus dem dünnen (Cornflakes) Karton und eine aus dem 5mm XPS. Auch diese Formen könnt ihr abpausen von der originalen Kartonform - aber ihr müsst für diesen Schritt die unteren 2cm weglassen. Dort muss nämlich die Mauer vom Dungeon Tile Platz haben.
Vielleicht der einfachste Weg, das zu konstruieren, ist die ganze Türform auszuschneiden, und dann mit einem Geodreieck von der unteren Kante her 20mm parallel nach oben zu verschieben - und die Form dort abzuschneiden. Bisschen mühsam, aber notwendig für eine gute Passform am Ende dann.Die gute Nachricht ist allerdings, dass man es nur einmal machen muss: Wenn ihr es aus dem Karton zuerst konstruierts, dann könnt ihr es nämlich auf das XPS wiederum einfach abpausen.
(Auch muss man hier keine Kanten brechen - es schaut in der Tat besser aus wenn es scharfe 90° Kanten hat, da es sich dann mit den anderen beiden Teilen der Türe optisch schön zusammenfügt.)
"Aber Algez!" , höre ich euch fragen, "wozu brauchen wir da zwei Schichten, warum haben wir Karton UND Styrodur da in der Mitte drin?!"
Das hat den Sinn, dass unsere Wände auf den Bodenkacheln ja selbst schon 5mm breit sind (plus ein paar Farbschichten, die zwar so dünn sind dass man sie nichtmal messen kann - aber schlanker machen sie's trotzdem nicht), und wir wollen unsere Aufstecköffnungen ein kleines bisschen breiter haben als das. Da is uns der halbe Millimeter (oder was es halt genau ist) von dem Cornflakes Karton grade recht. Der macht die Aufstecköffnung genau das gemütliche Stück geräumiger, dass sich das normalerweise leiwand ausgeht dann.Man könnte das Kartonteil auch aus Chipboard (Grafikkarton) machen, dann ist es noch ein bisschen dicker. Falls ihr merkt dass eure Türen schwer zum draufstecken gehen auf die Wände, könnt ihr überlegen das zu machen. Ist aber auch wiederum das Stückerl schwerer zu schneiden und so... (jetzn auch nicht tragisch, aber ein bissl eine Gschicht isses schon)
So sollte das ganze dann ausschauen wenn ihr die Schichten alle miteinander zusammengepickt habts.
Zum Zusammenkleben selbst noch ein paar Worte vielleicht:
Hier seht ihr die Rohbauten von unserer ersten Charge aus vier Türen, freistehend und noch (größtenteils) total unverziert.
An sich bereits voll funktional, um in einem handelsüblichen Abenteuerverließ (vulgo: Dungeon) halt so Türen darzustellen - man könnte das ganze jetzt einfach am Rand umadum in Grau anmalen und innen die Öffnung braun (oder schwarz) machen, und hätte effektive (wenn auch leicht abstrakte bzw. symbolhafte) Türen... ...aber in Wirklichkeit beginnt jetzt für den passionierten Modellbauer erst der richtige Spaß: nämlich die Textur und Details der Türen selbst!Weil das aber den Post hier zu lang machen würde, schauen wir uns das besser getrennt an. Nächstes Mal zeigen wir euch dafür dann mit aller Liebe zum Detail eine handvoll verschiedener Stile von Türen die wir gemacht haben, alle basierend auf den hier gezeigten Prinzipien, aber mit verschiedener Optik und anderen Techniken realisiert.
Bis dann, fröhliches Türrahmenschnitzen,
eure Baumeister des Bösen :)