3D Dungeon - Türen, pt.2
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Hallo Leute, long time no see, wie der Engländer sagt!
Heute wollen wir uns Teil 2 des Tutorials für Türen vornehmen.
Im letzten Post haben wir uns ja durch die ersten zwei Stadien die auf dem hier folgenden Bild gezeigt sind, bereits erfolgreich durchgearbeitet. Steht jetztn also nur noch die Frage im Raum: "Wie kommen wir also von Schritt 2 zu Schritt 3?"
Also im Prinzip machen wir alle unsere Türen immer auf eine von zwei Arten:
Die linke ist aus Balsaholz (aka Kaffeestipfis), und wird im Prinzip weitgehend so wie unsere, schon früher beschriebenen, Holzböden hergestellt. Bissi fitzelig, aber nicht besonders kompliziert in der Anfertigung. Sieht auch solide aus, kamma nix raunzen.
Die rechte Variante hingegen besteht aus Styrodur, was deutlich leichter zu bearbeiten ist, und deswegen ein paar besondere Späße und Extras erlaubt...
Mit dieser Variante wollen wir uns hier und heute näher auseinandersetzen.
Ihr erinnert euch an unsere 5mm Styrodurplatten, aus denen wir die Türbögen ausgeschnitten haben? Von denen solltet ihr womöglich noch mehrere Schnittreste herumliegen haben, die so ausschauen wie man hier sieht, und logischerweise super geschmeidig in die Türbögen reinpassen:
Genau von diesen nehmt ihr jetzt welche zur Hand, sucht euch ein paar aus, die gut reinpassen.
(Die Passform darf dabei ruhig ein bisschen locker sein - Dungeon Türen schließen ja sicherlich nicht ausnahmslos vollkommen luftdicht ab - im Gegenteil, sie sind bestimmt meistens morsch, verzogen, abgenutzt, oder mitunter auch gewalttätig demoliert... soll ja alles vorkommen, hab ich gehört^^)
Falls ihr die Schnittreste nicht mehr habt - zB weil ihr wesentlich vorbildlicher beim zusammenräumen und wegschmeißen seid als ich - dann macht ihr euch jetzt einfach neue Stücke aus 5mm Styro, die da reinpassen. Muss ja wie gesagt keine perfekte Passform sein :)
Nun beginnt der eigentliche Spaß: Anstatt wie bei der "Holzbretter" Version (die im obigen Bild links zu sehen war) jedes Brett einzeln zusammenzukleben, machen wir hier bei der Styro Version alles (oder na gut, fast alles) aus einem Stück. Dafür müssen wir den dicken 5mm Block aber schichtenweise abtragen - "wegnehmendes Modellieren" wie manche dazu sagen - bis nur mehr das übrig bleibt was wir haben wollen.
Wir beginnen damit, die später dann am höchsten gelegenen Formen - hier: die metallenen Beschläge der Tür - anzuzeichnen.
Weil einfache Stanleymesser- (oder auch Skalpell-)schnitte aber extrem schlecht zu sehen sind in Styrodur (ihr glaubt gar nicht wie zach es war, die obigen Fotos so hinzukriegen dass man da drauf was sieht von den "Anzeichnungsschnitten"!), und weil es uns im nächsten Schritt dann auch helfen wird, verbreitern wir die einfachen Schnitte jetzt auf dreieckige Kerben.
Dazu schneiden wir, leicht versetzt zu den originalen Schnitten, im 45° Winkel "zu den Schnitt-tiefen hin", so daß sich die Schnitte bei etwa der Hälfte der Dicke des Styrodurs treffen. Wenn man die entstehenden Schnittreste da rausgeklaubt hat, bleiben dreieckige Kerben übrig. Nun sieht man die Umrisse gut, und kann sie bei den weiteren Schritten gut "anvisieren". Man muss dieses nicht tun, aber ich persönlich finde es hilft schon sehr!
So sollte das ganze von der Seite her aussehen. Nun wissen wir, was wir übriglassen müssen, wenn wir im nächsten Schritt den ganzen Rest des Blocks dünner machen.
Setzt euer Stanleymesser entlang der schmalen Seite des Styro-Blocks an, und macht vorsichtig einen "anzeichnenden Schnitt" dort entlang.
Hier kommt es darauf an wie geschickt ihr seid, und wieviel Geduld ihr aufbringen wollt. Ich teile das Styro vorher schon in 1/3tel und 2/3tel Dicke, und arbeite dann mit dem 2/3tel Teil weiter. Wenn dieses dann fertig ist, sind daraus dann 1/3tel der Originaldicke für die Holzbohlen der Türe übrig, und 1/3tel für die Scharniere.
Natürlich ist es aber bisserl fitzelig, 5mm Platten in Dritteln zu zerteilen - also kann man es auch einfach halbe/halbe machen. Der endgültige Look wird davon ehrlich gesagt eh nur minimal beeinflußt - also zum größten Teil ist es nur der Perfektionismus, der mich veranlasst das mit den Dritteln zu machen.
Ein Tipp zum Arbeiten mit "anzeichnendem Schnitt" rund um die schmalen Kanten des Werkstücks:
Zeichnet wirklich erstmal auf allen Seiten rund um das Teil herum den Schnitt an, bevor ihr tiefer rein schneidet. Man wird sonst um die Ecken herum höllisch schnell irgendwie schief - was sich aber leicht vermeiden lässt, wenn man es vorzeichnet (also "mittels Schneiden vorzeichent", also quasi "vorschneidet" maybe...?)
Hier seht ihr wie ich mich stückerlweise an die Formen die erhaben übrig bleiben sollen, herangearbeitet habe. Für das Mittelteil, zwischen den Blöcken die später die Metallbeschläge werden sollen, hab ich vom Stanleymesser aufs Skalpell gewechselt - weil das Stanley ist einfach zu grob und klobig für diesen schmalen Bereich.
Mit dem Skalpell kann man dann auch gleich die Enden der Beschläge spitz zuschneiden (oder auch rund, wenn ihr das besser findet), und im Anschluss dann können wir wieder auf ein deutlich gröberes Werkzeug wechseln: Den handelsüblichen, halbspitzen Bleistift.
Mit diesem zeichnen wir mal die Anfänge der Türbretter an. Diese können ruhig ein bisschen ungleichmäßig sein, das schaut nachher sogar leiwand aus wenn es nicht ganz perfekt gerade und parallel ist. Auch mit dem Bleistift drücken wir feine senkrechte Linien in die Beschläge, dort wo die Scharniere wären, die die Türen beweglich machen. Und wir drücken kleine Löcher (nicht allzu tief!) in die Beschläge, welche später wie Nägel oder Nieten ausschauen werden.
Zu guterletzt brauchen wir dann einen Zahnstocher - man könnte auch den Bleistift behalten und ihn aber ein bisschen mehr anspitzen... aber ich bevorzuge den kleineren, feineren Zahnstocher, weil ich mit dem das Gefühl hab, die Spitze besser kontrollieren zu können als mit dem "klobigeren" Bleistift.
Damit machen wir jetzt noch die Holzmaserung. Leicht eingedrückt, absichtlich ein bisschen unregelmäßig, und zu den Rändern hin (vor allem den unteren und oberen) ruhig auch mal ein bisschen ausgefranst - dann schaut das nachher super aus! :)
(Ah ja, eine Anmerkung zu den oben hier sichtbaren Schnittlinien - die, die vom Anzeichnen der Grobformen hier noch übrig geblieben sind: Machts euch keine Sorgen um die. Das wird nachher von den zwei, drei Farbschichten die da drauf kommen, locker verkleistert und somit kaschiert. War zumindest bis jetzt noch nie etwas das beim fertigen Teil irgendjemandem aufgefallen wär ;))
Das sind alle Techniken und Tricks, die ihr braucht, um euch selber eure eigenen Styrodur-basierten Türen zu bauen. Mit ein bisschen Übung, Geduld, und Fingerspitzengefühl sind eurer Fantasie hier kaum Grenzen gesetzt. Ein paar Beispiele für "Special Doors" die ich für mein zusammensteckbares Verlieskachelsystem gemacht habe, seht ihr hier:
Man kann, muss aber nicht, hierbei alles aus einem Stück machen. Bei diesen Türen hier unten ist die linke tatsächlich komplett aus einem Stück geschnitzt - bei der rechten aber ist der Monsterkopf ein extra Teil, das ich separat zurechtgefutzelt habe (und dabei die ersten zwei Versuche zerrissen hab^^). Der Rest, also der Riegel und dessen Halterungen ist aber auch hier wieder aus einem einzigen Stück Styro herausgearbeitet.
So... bleibt mir nur noch, ein paar Worte zur Bemalung zu sagen:
Ich hab im ersten Schritt mal die Türen komplett mit Schwarz grundiert, dann alle Holz- und Metallteile sowie vereinzelte Steine im Türrahmen mit Braun bemalt. Dann werden die jetzt noch schwarzen Steine mit einem mittel-hellen Grau trockengebürstet, und die braunen Steine mit einem bleichen Hellbraun (so "Graveyard Earth" mäßig, für die Oldschooler da draussen :D). Denkt an trockene Erde und sucht euch ein eher fahles, nicht zu orangenes Braun aus.
Die Holzteile selber werden mit einem satteren mittel-hellen Braun (darf ruhig ein bisschen ins orangige oder rötliche gehen) trockengebürstet, und die Metallenen Bereiche mit einem eher mittel bis dünkleren Silber angetupft. (Das sichtbar bleibende Braun darunter soll am Ende wie Rostflecken und Schmutzablagerungen wirken).
Ganz zum Schluß bürste ich sehr fein nochmal mit einem sehr hellen, fahlen Beige - "Knochenfarbe" trifft es am besten, früher nannte man das "Bleached Bone" - über alles drüber. Bei Holz und Metall wirklich nur gaaaanz fein - bei den Steinen des Türrahmens aber ruhig ein bisschen "nur normal fein". Das sorgt für einen "zusammengehörigen" Look, und erspart mir gleichzeitig, jede Farbe einzeln zu highlighten.
(So ein Dungeon ist immerhin extrem staubig und modrig und alt, und Knochenfarbe ist nunmal ein gutes Highlight für so gut wie jede andere (dünklere) Farbe - also warum die Sache unnötig verkomplizieren? :P)
Wenn man es nötig findet, zB weil man beim Trockenbürsten ein bissel wild gewesen ist, kann man jetzt noch hier und da bissl was nachbessern. Zum Beispiel die Rillen zwischen den Steinen nochmal mit verdünntem Schwarz nachdunkeln, oder zwischen Holz, Metall und Steinflächen nachkorrigieren wenn man wo gröber rausgefahren ist oder so. Auch könnt man es natürlich washen... wie immer beim Bemalen sind da nach oben hin keine Grenzen gesetzt.
Unser Tipp ist aber: Keep it simple! Normalerweise schauen diese Dinger schon mit einem einfachem Drybrush (Trockenbrüsten) eh super aus, es zahlt sich also meistens gar nicht so wirklich fest aus, da stundenlang detailliert dran rumzubessern ;)
Voi la, und das war's auch schon! So machen wir unsere Türen. Jetzt wisst ihr's und könnt euch auch dran versuchen.
Fröhliches Schnitzen und Pinseln,
wünschen euch Señor Algez und Dr. Gönst :)