3D Dungeon - Türen, pt.3
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Hi Leute, Willkommen zurück im dreidimensionalen Abenteuerverließ!
im letzten Post haben wir uns angeschaut wie wir Türen aus Styrodur bauen - was ja an sich eine total leiwande Art ist, sie zu machen... aber halt fix nicht die einzige Möglichkeit. Ihr erinnert euch vielleicht an dieses Bild aus dem letzten Post:
Damals hab ich nur ganz knapp erwähnt dass die hier links abgebildete Türe aus hölzernen Umrührstangerln vom Mitnehmkaffeehändler eures Vertrauens gemacht ist, und habe behauptet die Herstellung solcher Türen wäre recht unkompliziert und dass sich das Resultat durchaus sehen lassen könne. Nun ist die Zeit gekommen, diese Behauptungen auch zu untermauern!
Hier also unsere Schritt-für-Schritt Anleitung zur Herstellung von "echt hölzernen" Türen für euer Verließkachelsystem:
Der grundsätzliche Aufbau dieser Art von Türen unterscheidet sich nicht von dem was wir euch in Türen, pt.1 gezeigt haben. Folgt also den dort zu findenden Anweisungen.
Um da drauf aufbauend dann eine solche "Echtholz-Türe" zu bauen, braucht ihr im Prinzip nur noch 1 Material, 1 Werkzeug, und 1 Kleber:
Ihr braucht ungefähr fünf (5) von den Kaffeestipfis pro Türe, damit kommt ihr für beide Türblätter (Jede Tür hat ja zwei Seiten) gemütlich aus.
Probiert aus wieviele von den Dingern ihr nebeneinander in die Türöffnung reinlegen könnts. Nötigenfalls müsst ihr sie vielleicht ein bissl schlanker schnitzen, oder ihr kommt eventuell mit vier davon aus... Idealerweise sollten sie nicht allzu gequetscht drinnen liegen. Kleine Abstände zwischen den Bretteln, vielleicht etwa ein halber Millimeter oder sowas, sind perfekt.
Jetzt kommt der allerwichtigste - und auch zweifellos zeitaufwändigste - Schritt an dem ganzen. Hier zeigen sich jetzt sowohl die Vorteile als auch die Schwierigkeiten daran, mit Holz anstatt mit Styrodur zu arbeiten:
Das Holz hält scharfe Kanten viel besser, während Styro immer dazu tendiert, rundlichere Formen anzunehmen. Beim Bemalen kann man daher das Holz "schärfer" trockenbürsten oder Kantenhighlights malen. Dafür muss man das Holz fitzeliger (und bissi gefährlicher - diese ganze "Niemals zum Körper hinschneiden" Geschichte wird da echt ein Ding!) zurecht schnitzen, während beim Styro es reicht mit Zahnstochern udgl. ein bissi einzudrücken und gut ist's.
Was tun wir also hier?
Wir brechen die schnurgeraden Kanten unserer kleinen Holzbretter - weil nichts würde fader ausschaun als eine Dungeon Tür aus perfekt geraden Brettern! - indem wir kleine "Scherzerln" aus ihnen rausschnitzen. Im ersten Schritt halten wir dazu die Stanleymesser Klinge im rechten Winkel zur Holzkante, und schnitzen ein paar flach-rundliche Formen vom Rand der Bretter weg. Das macht die Form gleich mal um ein Vielfaches organischer, und verleiht dem Holz einen natürlichen Look. Lasst aber zwischen den rausgeschnitzten Scherzerln einige Millimeter - mal bissl mehr, mal bissl weniger - von geraden Kanten über. Manche von diesen sollen bis zum Endprodukt erhalten bleiben, andere werden dem nächsten Schritt zum Opfer fallen:
Im zweiten Schritt gehen wir nochmal alle Kanten entlang, aber nun mit der Klinge in etwa 45° Winkel zum Holzbrett. Wieder entfernen wir hier und da ein paar flach-rundliche Formen, um die Kanten noch mehr zu brechen, und dem Pinsel für später beim Bemalen ein bissl mehr und interessantere Angriffsfläche zu bieten.
Diese Arbeitsschritte sind ein bissl schwer mit Worten zu beschreiben, aber ich hoffe man sieht auf den Bildern (sowohl der Skizze hier, als auch den Fotos von den fertig bemalten Türen weiter unten) eh was gemeint ist. Ihr könnt auch im Post über unsere Holzböden noch ein paar Bilder finden wo man es ganz gut erkennen kann ;)
An dieser Stelle übrigens noch eine Sache auf die ihr aufpassen solltet:
Diese Holzstipfis haben - wie praktisch alles Holz auf der Welt - eine Maserung... und diese verläuft normalerweise etwas schräg. Dadurch ist es eine Gschicht, dass es eine Seite vom Holzbrettl gibt, auf der man leiwand die flachen Rundungen rausschnitzen kann (das ist die Seite, zu der die Maserung hin verläuft), und eine Seite, bei der das eher zach und mühsam wird (das ist die Seite, von der die Maserung weg verläuft).
Zum Gück kann man das hier oben rechts abgebildete Malheur des längs zersplitternden Holzbrettels aber vermeiden, indem man entweder das Holzstipfi oder die Stanleyklinge einfach um 180° umdreht. Von der anderen Seite her beschnitzt, verläuft nämlich dann die Maserung eh wieder zur Kante hin - lässt sich also eh wieder problemlos abschnitzen.
Wenn ihr drei oder vier von den Stipfis auf diese Art "abgewiittert" habt, schneiden wir sie zu ca. 4 - 4.5 cm Stücken, und legen diese mal in die Tür rein. Sie können ruhig ein bisschen unten drüber stehen, das lässt euch Spielraum für den nächsten Schritt:
Schneidet die oberen Enden der Holzbretter schräg zu, so dass sie in die Rundung des Türrahmens reinpassen. Muss keine perfekte Passform sein - sollte es sogar nicht. Grob behauene Wandsteine und rauh gezimmerte Holzbohlen schließen nunmal im Allgmeinen nicht super sauber miteinander ab ;)
In diesem Schritt seht ihr jetzt auch, ob die Breite eurer Bretter passt. Es kann sein dass ihr ein oder zwei davon noch bisschen schlanker schnitzen müsst - oder dass ihr eins mehr braucht als ihr zerst gedacht habt.
Wenn die senkrechten Bretteln passen, zeichnen wir an wo die waagrechten hinkommen sollen. Dafür drücke ich oben mit den Daumen drauf, um sie vom Verrutschen abzuhalten - während ich mit einem weichen Bleistift anskizziere. Dabei versuche ich, relativ waagrecht zu bleiben, und zeichne die Striche absichtlich ein bisschen weiter auseinander als die Bretter breit sind. Das ist damit ich nachher beim Ankleben die Striche auch noch sehen kann wenn das Querbrett schon drauf liegt.
Zum Thema waagrechte Ausrichtung: Auch hier gilt wieder: Ihr brauchts keine Wissenschaft draus zu machen! Alte Türen dürfen ruhig ein bissl grob und verwackelt ausschauen. Man kann sich aber in diesem Schritt sehr gut am Rahmen der Tür orientieren. Bei unseren hier könnt ihr sehen dass das untere Querbrett auf der Höhe verläuft wo die Rille zwischen den untersten beiden Rahmensteinen liegt; und das obere verläuft mittig zwischen den dritten Rahmensteinen von unten. Solange ihr von diesen Anhaltspunkten nicht gröber abweicht, werden eure Türen normalerweise gut ausschauen!
Es ist ehrlich gesagt reine Geschmackssache, aber ich lege die Bretter gerne aus dem Türrahmen raus, bevor ich die Querbretter anklebe. Dabei lass ich die Querbretter absichtlich ein bisschen länger, auch hier wieder um Spielraum zu haben, sie nachher auf die passende Länge zurecht zu kürzen. Man kann diesen Schritt (das Ankleben) auch machen während die Bretter im Türrahmen drinnen liegen - aber dann muss man die Querbretter logischerweise schon vorher entsprechend kürzen. (Sonst liegen sie ja auf dem Rahmen auf und nicht auf den Türbrettern, lassen sich also unmöglich anpicken.)
Wir nähern uns der Fertigstellung: Sobald die Querbretter fest kleben - mit Express-Holzleim eine Sache von paar Minuten, mit normalem Leim vielleicht eine Viertelstunde - kürzt ihr sie so dass sich das ganze Türblatt in den Türahmen reinlegen lässt. Macht die Passform hier lieber ein bisschen lockerer, als dass ihr es reinquetschen müsst. An den Enden der Querbretter macht ihr 1 oder 2 kleine Kerben rein, genauso wie an den oberen Enden der senkrechten Bretter.
Das gleiche macht ihr dann mit den senkrechten Brettern auch: Auf die richtige Länge kürzen, dann die Enden abwittern.
Nun ist das ganze schon so gut wie bereit, angemalt zu werden.
(Timestamp: Es kommt natürlich immer drauf an wie gut ihr seid - und klarerweise werdet ihr am Anfang noch länger brauchen, weil da noch alles wild und experimentell ist. Aber mit ein bisschen Übung dauert ein einzelnes solches Türblatt nur mehr etwa 20 Minuten zum Anfertigen (ohne Bemalung). Je mehr Türen ihr gleichzeitig macht, desto mehr Zeit könnt ihr dabei sparen, weil ihr dann zunehmend industrieller vorgehen könnt. Zum Beispiel könntet ihr, wenn ihr vier (4) Türen auf einmal macht, die acht (8) Türblätter die dafür nötig sind, wahrscheinlich in unter 2 Stunden hinkriegen.)
Ich habe noch Türknäufe aus kleinen Plastikperlen angebracht, und dann erstmal alles mit Schwarz grundiert. Das Holz der Tür und vereinzelte Steine des Rahmens wurden dann deckend mit Dunkelbraun bemalt.
Die vereinzelten Steine hab ich mit einem mittel-hellen, eher fahlen "Sandstein" Braun trockengebürstet, die restlichen Steine mit einem kühleren Mittelgrau. Das Holz wurde in einem wärmeren, "Mocca" Braunton gebürstet...
...und zum Abschluss alles nochmal gaaanz leicht mit einem hellen "Pergament" oder "Knochen"-Farbton angezuckert, einfach um alles dezent ein bisschen zusammenzubringen (während es gleichzeitig weniger Arbeit ist als wenn wir jede der verwendeten Farben einzeln highlighten würden ;) )
So sehen die fertigen Türen dann aus:
Bereit für Abenteurer die kommen um sie zu öffnen (oder einzutreten) um die dahinter verborgenen Geheimnisse - seien es Monster oder Schätze, oder eine Kombination aus beidem - zu entdecken!
Also, worauf wartet ihr noch...? ;)