EASY-Dungeon, part 1
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Einmal Leiwand - Verein für Rollenspiel und Nerdkultur
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Willkommen zu meiner neuen Serie, welche ganz dem EASY-Dungeon gewidmet ist!
Meine Zielsetzung hier ist es, auszutesten, wie grundeinfach man einen modularen 3D-Dungeon eigentlich anlegen kann.
Also mit wie reduzierten Techniken ist es immer noch möglich, ein ziemlich geiles, hochflexibles Abenteuerverließ zu erschaffen? Mit wie wenigen und einfach zu findenden Materialien könnte man dabei auskommen? Welche Werkzeuge sind das absolute Minimum das benötigt wird? Und wie lange bräuchte man dafür?
Diese Fragen wollen wir hier ergründen.
Ich muss zugeben, dass ich zum Zeitpunkt wo ich dies schreibe, die Antworten selber noch nicht (alle) kenne. Ich kann deshalb auch hier noch keine Bilder des fertigen EASY-Dungeons herzeigen, nichtmal als Teaser oder so. Denn es gibt den fertigen Dungeon noch nicht. Natürlich bin ich zwar ein bisschen weiter, als ihr es im Moment aus diesem allerersten Post ersehen könnt - aber wir werden gemeinsam herausfinden, wie der fertige Dungeon dann aussehen wird, was er kann, und wie lange ich dafür gebraucht habe.
Was habe ich also vor?
Ich möchte die allereinfachste Anleitung zu einem modularen 3D-Dungeon schreiben, die überhaupt nur möglich ist. Dazu gehören für mich mehrere Aspekte:
Zu allererst muss das Ding zwei elementare Grundbedingungen erfüllen:
Das heißt es muss verschiedene Kombinationen erlauben, um eine möglichst hohen "Wiederspielwert" zu erzielen. Nicht so ausgezuckt wie in unserem anderen 3D-Dungeon, wo jede 2x2er Bodenkachel ein eigenes Teil ist, alle Wände ausgestaltet sind mit Ziegelmuster usw... aber es muss schon aus Segmenten bestehen, die variabel miteinander kombinierbar sind.
Dies bedeutet dass der EASY-Dungeon ein Minimum an Wänden, reliefartig erhabenen Bodenplatten und ähnlichen Features braucht, die ihn zumindest grundsätzlich ein bissl 3D machen. Ansonsten könnten wir ja auch einfach eine Battlemap hinlegen, oder einen Dungeon-Plan auf Rasterpapier aufzeichnen. Was grundsätzlich ansich ja völlig zweckdienlich ist... Aber wir wollen hier ja schon ein biiiissl höher hinaus.
Eine weitere wichtige Überlegung beim EASY-Dungeon ist für mich, eine effektive Kombination von überschaubarem Aufwand und hohem Rekombinationspotential zu erzielen. Also in anderen Worten, ich möchte nur ein paar wenige Teile bauen müssen - will mit denen aber sehr viele verschiedenene Layouts auflegen können!
Ich will also herausfinden, ob sich mit nicht mehr als...
...ein Set von Tiles zusammenbasteln lässt, das erfreulich viele mögliche Kombinationen bietet - und dabei auch noch passabel gut ausschaut.
Ein schlußendlich noch kritischer Aspekt jeder Anleitung zum Dungeon-Bau sind meiner Meinung nach die benötigten Materialien und Werkzeuge. Allzu oft schon habe ich gesehen dass Neulinge im Modellbau-Hobby leider eingeschüchtert wurden von Anleitungen, die nach vielen, teuren, schwer zu findenden, und/oder anderweitig hochspeziellen Dingen verlangen. Ich meine, es ist ja wirklich schön was man mit Hasengitter, Styroporkleber, Schaumpappe, PU-Schaum, Dremel-Tools, Heißdrahtschneidern, und Airbrushes (um nur ein paar Beispiele zu nennen) alles machen kann! Da geht ganz schön geiler Scheiß, jetzt mal ehrlich!
Aber mit diesem ganzen Zeug muss man auch erstmal umgehen können, und es ist zwar sicher alles ur spannend und so... aber es gibt da halt auch unweigerlich gewisse Lernkurven zu bewältigen. Daher finde ich, man kann es echt niemandem übelnehmen, wenn sich die Leute für ihre allerersten Schritte in diesem Hobby ein bisserl was Einfacheres wünschen.
Deshalb habe ich es auch EASY-Dungeon getauft,
denn das ganze Projekt soll unter dem Motto stehen: Expeditious, Affordable, Simple, and You can do it!
(das sind fancy englische Wörter für "Schnell, Leistbar, Einfach, und Du Kannst Das!") ... also halt einfach E.A.S.Y. :)
Aus all den genannten Gründe strebe ich also an, den EASY-Dungeon so zu bauen dass wir auskommen mit:
Auf dem Bild hier habe ich übersichtlich zusammengestellt welche ich mir dafür zusammengesucht habe:
^ Wir sehen hier: doppellagigen Wellkarton, einzellagigen Wellkarton, Spachtelmasse, Geodreieck, Stanleymesser und Holzleim.
(Von diesen 6 Dingen könnt ihr aber gleich mal 3 fürs erste getrost ignorieren: Der einfache Wellkarton, die Spachtelmasse und der Holzleim werden hier im ersten Teil der Anleitung noch überhaupt nicht vorkommen.)
Hier seht ihr einen Detail-Ausschnitt von den Kartonsorten. Der einzellagige (weiße) ist einfach ein Pizzakarton.
Pro-tip: Die Pizza nicht vorschneiden zu lassen, und sie vor dem Zerschneiden und Essen gleich aus dem Karton rauszunehmen, hilft die unweigerlichen Fettflecken und Essenreste auf ein unvermeidbares Minimum zu beschränken. Ihr bekommt aber auch blitzblank saubere Pizzakartons beim Pizzamann eures Vertrauens, die geben euch die Dinger im 10er Pack für kleines Geld, wenn ihr sie freundlich danach fagt ;)
Allerdings könnt ihr diesen Karton für's erste noch ignorieren - wir brauchen ihn wie gesagt erst irgendwann später. (Genauer gesagt im übernächsten Post dann.)
Das andere was ihr hier oben seht, ist der doppellagige Wellkarton: In diesem Fall eine Transportschachtel aus irgendeinem Online-Versandhaus, wie wir sie wohl alle immer mal wieder zuhause rumfliegen haben. Dieser Karton ist sehr wichtig für uns. Er bildet die stabile Basis für unser Projekt, und interessiert uns heute (und auch nächstes Mal noch) primär!
^ Hier seht ihr also die 2 Werkzeuge und das 1 Material mit dem wir uns heute befassen. Mehr braucht ihr für die im heutigen Post gezeigten Arbeitsschritte nicht.
Schaut, dass ihr Stücke des Wellkartons verwendet, die möglichst frei von Brüchen, Rissen, Falten und Knicken sind. Das Zeug ist ansich recht stabil, aber wenn es mal geknickt oder gerissen ist, zernudelt sich diese Stabilität blitzschnell und lässt sich nie wieder so richtig zurückgewinnen.
... was übrigens auch ein guter Grund dafür ist, dass euer Stanleymesser gscheid scharf sein sollte. Also es muss jetzt nicht Katana-qualitäten mitbringen (although it couldn't hurt), aber es sollte den Karton schon deutlich mehr schneiden als reißen. Fransige Kanten und zerquetschte Ecken sind nicht das ideale Ziel der Übung ;)
(Auch sind aber blutende Finger und zerschnittene Handflächen nicht das Ziel der Übung! Wie immer beim Arbeiten mit scharfen, spitzen, und anderweitig todbringenden Werkzeugen gilt natürlich auch hier: Immer Vorsichtig! Gesundheit geht vor, also passt's bitte angemessen auf eure Hitpoints auf!)
Schneidet aus dem Wellkarton mehrere große Stücke zurecht, die ihr dann in weiterer Folge in eure Dungeon-Bodensegmente unterteilen werdet. Allerspätestens jetzt stellt sich euch die Frage:
Wie groß eigentlich?
An dieser Stelle möchte ich euch ermutigen, ein bisserl runterzuscrollen und die nächsten paar Bilder anzuschauen, damit das Folgende leichter verständlich ist.
Bevor ihr wissen könnt, welche Maße eure großen Stücke haben sollen, müsst ihr festlegen wie groß ein einzelnes Feld (aka Square) auf euren Dungeon-Bodenplatten sein soll. Alle eure größeren Kantenlängen werden nämlich ein Vielfaches dieser Zahl sein.
Also zB kann ein Square (engl. für Quadrat; bezeichnet umgangsprachlich ein Feld auf einem Spielbrett oder Dungeon) 25 x 25 mm sein, oder 30 x 30 mm. Auch jedes andere Maß ist möglich. Seht euch dafür am besten eure Miniaturen an: Die meisten die es handelsüblich gibt, sind entweder in 28mm oder 32mm Maßstab gehalten. (Diese Zahl bezieht sich zwar mehr auf die Höhe der Miniatur - und hier spezifisch die Augenhöhe, um genau zu sein - aber es korrelliert trotzdem so in etwa mit dem Ausmaß von wieviel Grundfläche die Minatur am Boden einnimmt.)
^ Hier seht ihr meine sieben fertig ausgeschnittenen Bodensegmente.
Ihr könnt euch die Kantenlänge eurer Squares frei aussuchen. Kleinere Squares haben den Vorteil dass die Dungeon Tiles nachher insgesamt weniger Platz brauchen, bzw dass man auf einen vorhandenen Tisch mehr Dungeon draufpacken kann, als wenn es größere Squares wären. Größere Squares hingegen erlauben bequemeres Platzieren der Miniaturen, vor allem wenn ausladende Capes, gigantische Streitäxte, dynamische Ninja-posen usw. bei euren Maxerln eine Rolle spielen...
Ich habe mich für meinen EASY-Dungeon für Squares von 32 x 32 mm Kantenlänge entschieden. Das liegt sicher schon nahe am oberen Ende des sinnvollen Spektrums. Warum habe ich das getan?
Nun schließen wir den Kreis zur oben gestellten Frage "wie groß?":
Egal welche Kantenlänge ihr für eure Squares beschlossen habt, ihr könnt dann die hier auf den Bildern gezeigten großen Stücke Karton mit Maßen auschneiden die ein Vielfaches dieser Kantenlänge sind.
Also meine Kartonplatten hatten dann alle solche Maße wie: 6,4 cm / 12,8 cm / 19,2 cm / 25,6 cm ...
Wenn ihr euch hingegen für 30 mm entscheidet, hättet ihr: 6 cm / 12 cm / 18 cm / 24 cm ...
Mit 25 mm Kantenlänge wären es dementsprechend: 5 cm / 10 cm / 15 cm / 20 cm ...
Aufmerksame Leser bzw. Rechner haben bemerkt dass es eigentlich immer ein Vielfaches des Doppelten einer Kantenlänge ist, das ich hier hingeschrieben habe. Das liegt daran dass ich alle meine Dungeon-Korridore (immerhin 5 von meinen 7 Segmenten; siehe Foto unten), immer zwei Squares breit angelegt habe. Also habe ich nie einfach nur 3,2 cm breite Bodenplatten, aber auch nie zB 9,6 cm (3 squares) breite.
Exkurs, weil ich weiß dass manche sich's fragen: Ja, man kann natürlich auch einzelne-Squares-breite Korridore machen; ebenso wie Räume mit 3 oder 5 oder 7 Squares Breite/Länge. Da spricht an sich mal gar nix dagegen. Es hat sich nur in der Praxis als übersichtlicher und einfacher erwiesen, es zumindest für's Erste einmal bei Vielfachen von 2 Squares zu belassen. Wenn euch später fad ist, oder ihr unbedingt einen 7x13 Squares Raum für euer Bossfight Encounter braucht - go for it! (But as the wise crafters say: Start simple, expand gradually ;)
Wie auf den obigen Bildern gezeigt, zeichnen wir dann die Squares auf den Bodensegmenten an. Nun sind sie im Prinzip spielbereit.
Allein mit den fünf "Korridor-Segmenten" kann man schon ein paar coole Layouts auflegen, wie man hier sieht:
Da kann man schon fix ein bissl was damit machen...
Wenn dann noch die zwei "Raum-Platten" dazukommen, sind uns schon kaum noch Grenzen gesetzt:
Hey, ich muss zugeben, das funktioniert ja sogar noch besser als ich dachte! :))
Wir haben unseren 1. MILESTONE ACHIEVED - und bis hierhin hat es noch nicht mal sonderlich lang gedauert!
Current Timestamp:
Planungsphase ca. 30 min (Überlegen d. Grundkonzepts, Material & Werkzeuge; Skizze mit Anzahl & Form d. Teile)
Grundformen ausschneiden ca. 60 min (7 Segmente; Doppelwellkarton, Stanleymesser)
Squares draufzeichnen ca. 35 min (132 Squares; Geodreieck, Bleistift)
- - - - - - - -
Total Time Spent: ca. 2h 5min
... also in knapp über zwei Stunden haben wir ein erstes Zwischenziel erreicht: Wir haben ein basically bespielbares, grundsätzlich funktionales (wenngleich zugegeben noch ultra-rudimentäres) Dungeon-Tile-Set gebaut. Zeit zu feiern!! (Am besten vielleicht mit einer Dungeon Crawl Session im Heroic Fantasy System eurer Wahl?)
Was ist also noch zu tun?
Unser Dungeon-Tile-Set ist bereits echt nice... es erlaubt viele verschiedene Anordnungen, was schon mal die erste meiner allergrundlegendsten Grundbedingungen von ganz oben in diesem Post erfülllt :)
Aber, man muss auch zugeben: Es verdient noch nicht wirklich den Namen "3D-Dungeon"; weil es halt noch ganz flach ist. Dazu machen wir dann nächstes Mal die ersten Schritte, indem wir zunächst einmal die Wände in Angriff nehmen. Hier eine kleine Vorschau darauf:
Das war's für heute, wir sehn uns wieder für den nächsten Teil :)
Bis dahin: Falls ihr Fragen, Anregungen, oder andere Kommentare an mich habt, ich bin gerne über die Vereins-Email-Adresse erreichbar: office@einmalleiwand.at Auch in unserem Discord Server https://discord.gg/rUyvqfWgzB findet ihr mich: Dort bin ich als Auburney häufig im Modellbau Channel anzutreffen :)