3D Dungeon - Grundlagen und Quellen, pt.1
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Hier ein paar Basics: Grundlagen und Eckdaten.
aka "was bauen wir hier eigentlich?"
Also ganz kurz und knapp gesagt bauen wir ein zusammensteckbares Dungeon Tiles System aus Kacheln ("tiles") zu je 2x2 Feldern ("squares") im 32mm/64mm Format. Mit 5mm Breite und 20mm Höhe sind unsere Wände innerhalb der Kacheln angelegt, und fix darauf verbaut. Unsere Türen und andere Accessoirs sind entweder auf die Wände aufsteckbar ("clip-on") oder loses Terrain das frei platzierbar bleibt ("scatter").
Die mit Abstand wichtigsten Materialien, d.h. die wir am häufigsten verwenden, sind Grafikkarton ("chipboard") und dünne Styrodurplatten (XPS Platten, zB von Trittschalldämmung zum Bodenlegen). Diese machen sicher 90% unseres Materialbedarfs aus, bevor dem Bemalen natürlich (wo dann Pinseln und Farben eine Gschicht werden)
Ansonsten verwenden wir noch...
dickere XPS Platten (alles von 20-80mm hat seine verschiedenen Einsatzbereiche)
Wellkarton (sowohl einfach als auch doppelt gewellt)
Balsaholz (versch. Formate, meist metrige Stangeln aus dem Baumarkt)
...und natürlich alle möglichen Dinge und Sachen die uns da und dort über den Weg laufen und ins Auge stechen.
Holzleim ist gut zum Kleben von Chipboard, XPS, Karton und Holz.
Superkleber geht nur für Chipboard, Karton und Holz, Metall, Plastik... eigentlich ist XPS (Styropor/Styrodur) das einzige was man damit nicht kleben kann - und hat vor allem den Vorteil des weitaus schnelleren Trocknens.
Heißkleber ist ebenfalls gut für die allermeisten Materialien, trocknet schneller als Holzleim aber langsamer als Superkleber, und härtet stabil aber nicht porös aus.
So. Das waren mal die allerwichtigsten Basics, denke ich... In späteren Blog Posts werden wir unsere genauen Prozesse natürlich noch weit detaillierter ausführen, aber soweit sind mal die essenziellen Grundlagen würden wir sagen.
Mehr braucht man nicht, und durch geschickte Kombination all dieser Zutaten, plus ausreichend wilde Inspiration, und viel Ausdauer und Geduld... kann dann zum Beispiel so etwas draus werden:
Geil oder? ^-^
Natürlich haben wir das alles aber nicht selbst erfunden. Vielmehr kombinieren wir zum größten Teil nur Einflüsse und Ideen von zahlreichen anderen Modellbauern, die vor uns kamen. Im Folgenden wollen wir einen kleinen Einblick geben in die große Bandbreite von Quellen und Inspirationen die wir von verschiedensten Youtubern gesehen und studiert haben.
Anmerkung: Die folgenden Videos sind alle auf Englisch. Wer dem nicht so gut folgen kann, sei trotzdem herzlich eingeladen, sie sich anzuschauen - viele der gezeigten Dinge können allein durch optisches Vorzeigen schon sehr inspirierend bzw. auch lehrreich sein. Zusätzlich kann man im Youtube einstellen, dass die Untertitel automatisch übersetzt werden sollen (beim Zahnradsymbol unter Subtitles "forced translation" anklicken, dort dann Deutsch auswählen, und man kann gemütlich mitlesen worüber die Content Creators da eigentlich reden ;))
Anhand der hier beispielhaft gezeigten Bauprojekte wollen wir auch gleich unsere eigene Herangehensweise erläutern. Im Anschluss an dies Link zu den Videos diskutieren wir daher jeweils, was wir von diesem/r Youtuber/in gut finden und daher übernommen haben, was wir anders machen, ganz weglassen, und/oder sonstige Anmerkungen...Bereit? ...Auf geht's!
Hier zeigt uns Wyloch - einer der begnadetsten, bekanntesten, und langlebigsten Youtuber überhaupt in diesem Bereich - sehr anschaulich wie er grundsätzlich seine Dungeon Tiles zusammenpickt: https://www.youtube.com/watch?v=qdNbssDMrD8&list=PLOt6UN-cmqk3YZvK5lhVt3Hh67R-C8BiF&index=3
Wer Karton & Heißkleber liebt, wird sich bei dieser Herangehensweise voll und ganz wiederfinden. Das mit den Kartonplatterln für die Bodenfliesen ist super wenn man schnell (mit Heißkleber oder sogar Superkleber) und einfach ein paar Kacheln zammenkleben will - und es einen nicht stört vorher dutzende von kleinen (und nochmal so viele, nochmal bissi kleineren) Quadraten aus Karton auschneiden zu müssen. Dafür reduziert man hier allerdings das mühsame Herumplagen mit dem wesentlich haglicheren XPS (kleben nur mit Holzleim, vergleichsweise lange Trocknungszeiten, empfindlich gegen Zerstörung...) auf ein Minimum.
Wir allerdings lieben XPS - vor allem (aber nicht nur) für Ziegelwände is das Zeug einfach super! - und nehmen es für alles mögliche: Wände, Böden, Bücherregale, Tische, Säulen, Statuensockeln... Es mag zwar vielleicht ein bisschen empfindlich in der Verarbeitung sein, dafür geht es auch leicht zu bearbeiten, und bietet mit ein bisschen Übung schier endlose Möglichkeiten.
Oh, übrigens - Eine Sache auf die wir für unsere Wände draufgekommen sind: Anders als in dem Video haben unsere Wände keine mit Karton verstärkten Rückseiten... (Also zumindest alle nach den ersten sechs oder sieben die wir jemals gebaut haben.) Wir sind nach anfänglichen Versuchen nämlich draufgekommen dass die 5mm XPS Wände bei der relativ niedrigen Höhe von 20mm ganz gut von alleine (d.h. freistehend) halten. Der Vorteil dabei ist dass sie wesentlich besser aussehen wenn sie auf beiden Seiten Ziegelmuster Textur haben... der Nachteil ist allerdings natürlich dass man sich doppelt soviel Arbeit macht, nämlich erstmal bei Eingravieren, und später dann beim Bemalen derselbigen Textur... XD
Eine Sache die wir uns auch zumeist ersparen, ist das von Wyloch sehr oft (man mag fast sagen "religiös") verwendete 'corrugation plating'. Womit er meint, das Verdecken der sichtbaren Wellen an den Schnittkanten vom Wellkarton, und zwar mittels dünnen Streifen aus schwarzem Buntpapier. Das ist fitzelig und langwierig, und wir verwenden stattdessen lieber einfach Grafikkarton (chipboard) als Unterbodenplatten für unsere Tiles, und haben daher gar keine seitlichen Wellen die wir kaschieren müssten.
...und hier im Folgevideo zeigt uns Wyloch dann noch wie er seine Tiles bemalt hat: https://www.youtube.com/watch?v=qdNbssDMrD8&list=PLOt6UN-cmqk3YZvK5lhVt3Hh67R-C8BiF&index=4
Hier haben wir nur eine einzige nennenswerte Abweichung zu vermerken: Wir verwenden eher selten die Schwammtupftechnik, sondern nehmen allermeistens ganz herkömmlich Pinseln zum Trockenbürsten von Steinstruktur und dergleichen. Aber ansonsten demonstriert das Video malerisch betrachtet eine gute Ausgangsbasis: Mit schwarzer Grundierung, und dann zwei Abstufungen von jeweils Grau und Braun drüber bürsten / tupfen, könnt ihr mal prinzipiell keinesfalls falsch liegen!
Eine weitere Variante: Dana Howl zeigt ihre Version von Dungeon Tiles. https://www.youtube.com/watch?v=gYN2Bw78F-8
Wir verwenden für den absoluten Großteil unserer Tiles eine ganz ähnliche Methode zum Texturieren der Oberfläche wie sie hier macht, aber anstatt der Schaumpappe (foamboard) die sie da hat, nehmen wir gleich XPS Platten - die gibts nämlich auch in 5mm dick, aber ohne die Papierbeschichtung auf beiden Seiten. Das spart uns auch die Wahl zwischen folgenden zwei unumgänglichen Mühseligkeiten: Nämlich entweder den Arbeitsschritt, die lästige Papierschicht vorsichtig abziehen zu müssen, oder die Notwendigkeit die Steintextur mit dem Skalpell vorschneiden zu müssen. Stattdessen können wir ins das "nackte" XPS die gewünschte Textur einfach mit einem Kugelschreiber oder Bleistift eingravieren. Klingt komisch? Funktioniert aber super!
Dana's Bemaltechnik hingegen (zu sehen ab ca 5:48 im obigen Video) können wir rückhaltlos empfehlen: Schwarze Grundierung (statt "Mod Podge", den es in unseren Breiten nicht so wirklich zu geben scheint, mischen wir einfach ein bisschen Holzleim + Wasser in die Farbe), und dann verschiedene Schattierungen von Brauntönen sind ein super Weg, die immergleiche, fad-graue Dungeon Optik zu vermeiden, die man bei solchen Projekten allzu oft sieht.
Auch von einem jungen Mann namens Black Magic Craft kann man sich so einiges abschauen: https://www.youtube.com/watch?v=kxzUm3rFzBs
...hier zB die Art wie er seine Tiles texturiert. Während er zwar (zumindest in diesem Video) kein zusammensteckbares System baut, und er auch 3x3er Tiles macht (im Gegensatz zum von uns gewählten 2x2er Format etwas klobiger in der Handhabung und Verstauung, sowie weniger flexibel im Auflegen)... ist seine Texturtechnik zweifellos ein großer Einfluss auf uns gewesen. Wie oben schon erwähnt, ist das einfache Eingravieren von Rillen und Rissen mittels Kugelschreiber nicht nur leicht, sondern in der Tat ein Riesenspaß! Diese Herangehensweise, und die Strukturierung der Oberfläche mittels einem Ball aus Alufolie, kommt unserem Prozess am nächsten von den hier gezeigten.
Noch mehr von Black Magic Craft gefällig? Hier baut er noch größere, und dazu sogar doppelseitige Tiles, bei denen er eine Technik für Holzboden und noch eine weitere Variante von Steinboden demonstriert. Sehr cooles Zeug! https://www.youtube.com/watch?v=FZoDycaxpbA
Viele weitere Youtuber haben ebenfalls ihre jeweils individuellen Varianten von all diesen Ideen entwickelt. Einige Kanäle die wir generell empfehlen können sind die von RP Archive... Fable Fire... Professor Dungeoncraft... Storycraft Society... Okay Hobby Time... Squidmar Miniatures... Real Terrain Hobbies... Lenric's Realm... Tokrak Crafts... und viele, viele mehr. Es gibt zahllose gute Youtuber in diesem Bereich, die Inhalte sind beinahe endlos, und fast jedes einzelne dieser Videos hat irgendwo die eine oder andere inspirierende Idee auf Lager.
Aber bei all diesen Video-tipps, macht euch keine Sorgen... unser Plan für diesen Blog ist es nicht, euch einfach nur mit Youtube Links abzuspeisen! Im Gegenteil, wir werden hier die (unserer Meinung nach) interessantesten und besten Techniken, Ideen etc. die wir gefunden haben, für euch zusammensammeln - und euch im Detail zeigen wie wir sie umgesetzt haben, nämlich in Form unserer eigenen Dungeon Tiles & Zubehör.
So, jetzt haben wir jede Menge über Dungeon Tiles geredet (bzw verlinkt und angeschaut), aber etwas fehlt uns noch bevor wir richtig loslegen können... Wie macht man das Zeug denn jetzt zusammensteckbar?
Das schauen wir uns im nächsten Post an: Grundlagen und Quellen, pt.2
Dafür kehren wir dann nochmal zurück zu Großmeister Wyloch, soviel sei schonmal verraten. Dessen Konzept vom interlockable dungeon tile system (= zusammensteckbares Verließkachelsystem^^) bildet eine unverzichtbare Quelle für unser eigenes Projekt hier.