Basteln mit Frosty - Riesenpilze
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Einmal Leiwand - Verein für Rollenspiel und Nerdkultur
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Hi, ich bin Frostbrynger, und wurde von den Leuten von Einmal Leiwand dazu eingeladen, als Gastblogger eine meiner Modellbauanleitungen zu teilen. Somit darf ich euch hier willkommen heißen zum ersten Teil einer Serie von Geländebauprojekten, die ich für meine eigene private Rollenspielrunde gestartet habe - die sich aber ohne Weiteres auch in die 3D Dungeons von Einmal Leiwand einordnen lässt.
In diesem ersten Teil geht es um das Gestalten einfacher Objekte. Aber ich möchte auch versuchen, den Gedankengang offen zu legen, der zu dem Ergebnis geführt hat. Am besten eignen sich dazu die oben gezeigten Pilze, da sie mehrere grundlegende Techniken vorführen.
Während Dr. Gönst und Señor Algez auf eine langjährige Erfahrung im Landschafts- und Gebäude-Modellbau, sowie Maxerlbemalung zurück blicken können, habe ich keine einschlägige Erfahrung. Ich scheitere einfach vor mich hin und habe dabei Spaß.
Ich strebe einen einfachen Low-Poly-Look an. Inspiration sind dabei vor allem Computerspiel wie zum Beispiel Minecraft, Papermario, Tunic oder Epistory. Einschlägige Papercraft-Webseiten haben dazu erstaunlich wenig hergegeben, aber vielleicht habe ich nur noch nicht die Richtigen gefunden?
Auch sollte man beachten, dass ich kleinteiliger unterwegs bin als die 3D Dungeons von Gönst und Algez. Mein Raster hat nämlich eine Kantenlänge von 2.6cm, womit mehr Zeug auf den Tisch passt. Wenn der Platz nicht der limitierende Faktor ist, würde ich persönlich aber eher zu 3.2cm Kantenlänge raten, da dann die Figuren nicht so gedrängt sind.
Als Material verwende ich im Prinzip das Gleiche wie bei der EASY-Dungeon Serie. Der einzige relevante Unterschied ist, dass ich zur Bemalung zu den aus der Schulzeit bekannten Wassermalfarben greife. Dies hat die Konsequenz, dass meine Kartons weiß sein müssen, da diese Farben keine besonders hohe Deckkraft haben. Auch ein Zirkel ist in Verwendung. Dieser ist aber zumindest in diesem Teil mehr als optional. Er hilft allerdings dabei, Längen zu übertragen.
Ich bin einfach mal so frech und setze voraus, dass man mit diesen Sachen umgehen kann. Die einzige Herausforderung könnte der Knett-Radiergummi werden. Aber stattdessen kann man ganz einfach einen festen Radiergummi verwenden, der genauso gut darin ist Striche wegzuradieren. Und natürlich könnt ihr auch eine andere Marke von Holzleim verwenden. In meinen Fall ist die Tube sogar nachgefüllt und es ist ein deutlich billigeres Produkt drinnen, dass es aber nur in unhandlichen Gebinden gibt ;)
Aber bevor ich mich in Nebensächlichkeiten verliere: Wie bastelt man eigentlich einen Pilz? Dazu habe ich mir in erstem Schritt einen gemeinen Speisepilz angeschaut. Dabei kann man recht einfach erkennen, dass dieser aus einem Stiel und einer Kappe besteht. Der Stiel ist dabei ein wenig bauchig, die Kappe erscheint mir wie eine Art Schüssel.
Um die Pilzquest abzuschließen, kommt jetzt der Höhepunkt der italienischen Küche zum tragen: Pizza-Hawaii mit Extra-Sardellen. Wobei die Delikatesse selbst keine entscheidende Rolle dabei spielt, sondern eigentlich der Pizzakarton wichtiger ist. Dieser besteht aus einfachem Wellkarton und ist ideal für unsere Zwecke. Besonders wenn der Boden auf beiden Seiten weiß ist. (Um seine Chancen hier zu erhöhen, kann man die Pizzeria darum bitten, die Pizza nicht zu schneiden - und dass man die Pizza auf einen Teller isst, sollte sich eigentlich von selbst verstehen.)
Für den Stiel habe ich eine einfache Lösung angedacht: Es werden zwei 2D-Projektionen des Stiels erstellt und diese dann aneinandergesteckt. Hier eine kleine Vorschau, damit man erkennt was ich meine:
Für den Stiel habe ich mich für eine Kantenlänge von 2.6 cm entscheiden, was auch der Kantenlänge der Felder meines Rasters entspricht. Dies hat aber keinen kausalen Zusammenhang. Ich empfehle, die einzelnen Objekte etwas kleiner als die Kästchen zu machen, damit man im Spiel nicht zu viel Zeit mit der Anordnung derselben verschwendet. Die Kantenlänge des Objekts habe ich also mit der Diagonale des Kästchens verglichen.
Etwas schwerer wird es mit der Kappe. Da diese gebogen wird, muss sie deutlich größer als ein Feld sein. Hier habe ich mich einfach auf mein Zahlengefühl verlassen und habe eine Länge von 4 cm erfühlt. Wie sich später herausgestellt hat, war dies eine gute Wahl.
In der Geometrie sind Symmetrien dein bester Freund. Und damit es mehr davon gibt, empfehle ich gleich mehrere Objekte auf einmal zu machen. Idealerwiese in einem 2x2 oder 3x3 Raster. In diesen Fall habe ich mich dazu entscheiden 4 Pilze auf einmal zu machen. Bei den Stielen kann man gut erkennen, dass ich mich nicht an meinen eigenen Vorschlag gehalten habe. 3x3 ist in vielen Fällen effizienter, auch wenn ein Kästchen übrigbleibt.
Da die Kappe eine runde Sache ist, habe ich im ersten Schritt nach dem Mittelpunkt gesucht. Dies ist zum Glück schnell gemacht: Einfach bei den großen Quadraten die jeweils gegenüberliegenden Ecken miteinander verbinden und man hat ihn.
Für den Stiel habe ich mir weitere Zahlen mit dem esoterischen Hilfsmittel meiner Wahl erfühlt. Dabei ist oben mittig ein ganzer Zentimeter rausgekommen und (davon unabhängig) seitlich unten noch mal ein Zentimeter. Das habe ich dafür so gemacht, dass der Stiel seinen Bauch etwas weiter unten hat. Und das ist eigentlich schon alles, was hinter dieser Hälfte des Projektes steht.
Die Kappe ist dann aber ein ganz anderes Kaliber. Hierbei braucht man eine Art Schüssel oder eine halbe Hohlkugel. Dies führt zu der Frage, die sich oft im Low-Poly-Design stellt: Wie viele Ecken hat ein Kreis? Für diese Aufgabe habe ich diese Frage mit der Zahl 4 beantwortet.
Alle denen es langsam zu esoterisch geworden ist, können nun aufatmen. Nun geht es nämlich mit harten mathematischen Fakten weiter. Das Ziel ist es, den Stiel in die Kappe zu kleben. Bei Klebeflächen ist darauf zu achten, dass diese eben sind. Deshalb gibt es in der Mitte ein Quadrat mit einem Zentimeter Kantenlänge.
Bei der Konstruktion dieses Quadrats kann man sich nun die Symmetrie zunutze machen. Dazu misst man jeweils vom Mittelpunkt zu der mit X markierten Ecke. Die Länge ist dabei grob 0.7 cm, welche man sich mit einfacher Grundschulmathematik ausrechnen kann. Wenn man diese vier Punkte verbindet, ergibt sich der Rest quasi von selbst.
Um die Kappe rundlich zu formen, werden nun noch ein paar Teile weggeschnitten. Je mehr man wegnimmt, desto steiler wird die Kappe. Natürlich kann man sich den korrekten Winkel auch ausrechnen, aber ich habe in diesen Fall einfach ein wenig herumprobiert und befunden dass 0.8 cm ein recht guter Wert ist.
Als nächsten Schritt habe ich mir überlegt, wie ich die Kappe zusammenklebe. Bei mir haben sich kleine Laschen am Ende bewährt. Mit einer Breite von 0.5 cm gibt es ausreichend Klebefläche, damit es zusammenhält. Holzleim ist erstaunlich gut darin die Pappe zusammenzuhalten. Es dauert zwar ein wenig, bis dieser klebt, aber dies ist jetzt nicht zwingend ein Nachteil, weil es dadurch reichlich Zeit für Korrekturen gibt. Verwendet man hingegen Alleskleber, empfiehlt es sich, die Laschen etwas großzügiger zu gestalten.
Nachdem man sich die Vorlage gezeichnet hat, darf man nun endlich zu der Schere greifen. Zum Aufwärmen beginnt man am Besten damit, die Stiele auszuschneiden. Hier wird jeder Linie entlang geschnitten. Wenn man diese (anders als ich hier) in einem 3x3 Feld angeordnet hat, darf man sich sogar einmal verschneiden.
Weiter geht es mit der Kappe. Hierbei geht es nach dem Motto: Zweimal denken, einmal schneiden. Die Herausforderung ist dabei, die Laschen nicht abzuschneiden. Am Ende soll die Kappe die Form eines Windrades haben. Im Zweifel empfiehlt es sich etwas nach unten zu scrollen, da im nächsten Bild eine fertig ausgeschnittene Kappe zu sehen ist.
Für manche Schnitte ist eine Schere nur sehr bedingt geeignet. In diesem Fall ist es der Schnitt vom Mittelpunkt bis zum Ende der Lasche. Für solche Schnitte hat sich bei mir ein Cuttermesser bewährt. Dies ist zwar ein wenig fummelig und dauert länger als mit der Schere, dafür hat man aber eine bessere Kontrolle.
Um das Cuttermesser sinnvoll einsetzen zu können ist eine weiche Unterlage notwendig, an die man keine emotionale Bindung hat. Hierzu können zum Beispiel mit Speiseresten beschmutze Pizzakartons verwendet werden. Wenn man Wurstfinger hat, dann empfehle ich mindestens zwei übereinander. Auf den Bildern hier sieht man Verpackungen eines bekannten Versandhändlers, mit denen man eher gefährlich unterwegs ist.
Um die Kappe in Form zu bringen, faltet man diese mit der Hilfe eines Lineals. Der Pizzakarton ist dabei erstaunlich wehrhaft. Bei Bastelkarton kann man sich das Leben erleichtern, indem man vorsichtig die Kante mit dem Cuttermesser anritzt. Beim Pizzakarton kann ich das aber nicht empfehlen.
Um eine gerade Klebefläche zu erzielen, werden die letzten 5mm ebenfalls gebogen. Ich habe dies mit dem Messer gemacht, aber eigentlich wäre es mit der Schere ein wenig einfacher gewesen.
Das Zusammenstecken der Stiele ist eine Technik, die sich vielfältig bei solchen und ähnlichen Modellbauprojekten anwenden lässt. Dazu schneidet man die Kartonscheiben abwechselnd von oben oder von unten jeweils zweimal in der Mitte ein. Der Abstand der beiden Schnitte entspricht der Dicke des Kartons. Mit dem Lineal oder den Cuttermesser kann man nun das entstandene Zipferl zuseitebiegen und abschneiden. Hat man alles richtig gemacht, kann man dann beide Teile zu einem Ganzen zusammenstecken.
Wer sich nun denkt, dass man einfach die Sachen ineinander und wieder auseinander stecken kann, denn muss ich hier leider enttäuschen. Der Pizzakarton überlebt nur eine geringe Anzahl von Steckvorgängen. Deshalb bin ich dazu übergegangen, es einfach mit Holzleim zusammenkleben.
Die Laschen lassen sich biegen und so ist schnell der Pilzkopf geformt. Ich habe herausgefunden, dass man diesen am besten ein wenig trocknen lässt, bevor man den Stiel anbringt. Die Länge der Laschen ist dabei ideal, dass man einfach am Ende einen Tropfen Klebstoff anbringt und dann den Stiel hineinsteckt. Damit es bombenfest hält, kann man zusätzlich Leim an der Spitze des Stieles anbringen.
Am Ende kann man sich mit den Wasserfarben austoben und die Pilze den eigenen Vorstellungen nach bemalen.
Das zusammenstecken von Karton lässt sich vielfältig einsetzen. Auf dem folgenden Bild sieht man neben den Pilzen auch mehrere Büsche und eine Gruppe Stalagmiten.
Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser kurzen Anleitung Lust darauf machen, einfache Geländeteile selbst zu gestalten, und wünsche viel Spaß beim Rollenspiel.